
NAS: Western Digital My Cloud
Was ist ein NAS?
NAS steht für "Network Attached Storage" also Netzwerkspeicher. In früheren Zeiten hieß das "Fileserver" und nahm ganze Wände in eigens klimatisierten Serverräumen ein. Die Preise solcher Geräte war jenseits von Gut und Böse.
Da mein Mac Mini nicht so groß ausgestattet ist, habe ich für unsere Familie ein NAS der Firma Western Digital mit zwei 4 TB Festplatten gekauft. Hier mein Test.
Hardware
Das Gerät, eine Mycloud 2EX Ultra kam vorbereitet mit 2 Festplatten, natürlich kann man es auch leer erwerben und dann Festplatten nach belieben hinzufügen. Das Gehäuse ist schwarz, es gibt nur wenige Anschlüsse und Bedienelemente. Auf der Frontseite sind drei LEDs, die den Gesamtzustand und die Aktivität der beiden Festplatten anzeigen.
Hinten sind ein Anschluss für das mitgelieferte Netzteil, ein LAN-Anschluss und ein USB-Anschluss, wo man zusätzliche Festplatten oder Speicher SSDs anschließen kann.
Software
Als Betriebssystem ist ein angepasstes Linux mit Webserver. Bedient wird das Gerät vollkommen über ein Webdashboard. Das können Sie aus ihrem Netz von jedem Computer aus aufrufen, funktioniert mit den meisten Browsern.
Anschluss und Inbetriebnahme
Die erste Inbetriebnahme geht einfach vonstatten. Schließen Sie das Netzteil an, ein LAN-Kabel (wird mitgeliefert) an Ihren Webrouter und schalten Sie es ein. Sobald alle drei LEDs blau leuchten, ist das System benutzbar.
In der beigelegten Schnellstartanleitung finden Sie die Adresse ihres Systems. Geben Sie diese Adresse in ihrem Browser ein (beim Mac müssen Sie .local am Ende einsetzen). Dann wird beim ersten Start ein Assistent angezeigt, der die ersten Einstellungen wie das Administratorkennwort festlegen oder neue Benutzer anlegen durchführt.
Mein NAS kam noch mit OS 3, mir wurde sofort das Update auf OS5 angeboten, was Sie auch machen sollten. Das dauerte nicht lange und nach einem Neustart können Sie weitermachen.
Fileserver
Standardgemäß ist das System als RAID 1 formatiert, das heißt die beiden Platten spiegeln sich. Dadurch steht nur die Hälfte des gesamten Speicherplatzes (bei mir 4 TB statt 8 TB) zur Verfügung. Das können Sie natürlich ändern, in RAID 0 (Dann haben Sie eine einzelne Festplatte) oder JBOD (Just a Bunch of Disks – dann sehen Sie alle Platten ihres NAS einzeln). Unterstützt werden neben dem standardmäßig eingeschalteten SMB für Windows auch NFS, AFP (benötigt für TimeMachine Backups) und FTP. Beachten Sie, das nur SMB und NFS die Benutzerrechte unterstützen.
In der Webanwendung können Sie Freigaben definieren, das sind Ordner auf der Stammebene, die standardmäßig öffentlich sind. Sie können Freigaben auch als nicht öffentlich markieren, und dann explizit Rechte vergeben. Dies sind dann zum Beispiel Benutzerordner, an die nur Sie (mit einem bestimmten Benutzer) kommen.
Benutzer- und Gruppenverwaltung
Die Benutzerverwaltung ist sehr einfach im Dashboard zu erledigen. Sie legen den Benutzer an, vergeben ein Passwort und das war es. Sie können für jeden Nutzer ein Quota festlegen. Alternativ können Sie auch Gruppen erstellen und für die Gruppe ein Quota festlegen und Benutzer der Gruppe zuordnen.
"Apps"
Nicht nur als Fileserver, kann die My Cloud mit eigenen Applikationen erweitert werden. Das Dashboard bietet Ihnen dazu einzelne Pakete an, die dann, wie bei einem Appstore geladen und installiert werden. Einmal installiert, können Sie die App dann auch konfigurieren. Neben Plex zur Multimedia-Verwaltung findet sich auch Wordpress und Jomla. Dadurch wird die NAS zum kompletten Internetserver.
Cloud
Um von Aussen auf Ihre NAS zugreifen zu können, bietet Western Digital eigene Cloudfunktionen an. Auf Smartphones gibt es eigene Applikationen, die dann die Verbindung herstellen. Mittler bleibt immer Western Digital, die allerdings behaupten, keinen Einblick in Ihre NAS zu haben. Sie können zu jedem Benutzer einen eigenen Cloudzugang erstellen. Diese Funktion ist kein Muss. Sie können jederzeit Ihr NAS ohne Cloudverbindung nutzen.
Fazit
Western Digital hat mit der MyCloud-Familie ein einfach zu bedienendes Einsteiger-NAS geschaffen, das auch ausbaufähig ist. Das Gerät läuft stabil durch, ist platzsparend und hilft, die Datenbestände einer ganzen Familie zu zentralisieren.