Programmieren damals und heute

Wenn man älter wird, kommt automatisch der Spruch "Früher war alles besser!"

Ja, als die Rechner noch mit Dampf angetrieben wurden und man jedes Bit beim Vornamen kannte. 

Heute ist der Speicher fast 1000 mal so groß, mein erster Rechner hatte 8 KB RAM, mein MacMini schon 16 GB. Externe Laufwerke können heute mehrere Terabyte an Daten fassen, die 64'er Disketten schlappe 166 KB. Von der Speicherung auf Kassetten sprechen wir nicht mehr. 

Der Programmierer von früher benötigte einen dicken Haufen an Büchern. Auch wenn ich mir heute noch vielfach die Grundlagen lieber mit Hilfe eines Buches aneigne als mit Youtube-Tutorials und unstrukturierten Webseiten, bin ich schon recht froh, nicht mehr allein auf Bücher angewiesen zu sein. Gerade Programmierbücher hatten schon zu DM-Zeiten die Angewohnheit reichlich zu kosten. Und wenn man dann nur einmal eine Information benötigte, aber dafür dann ein 50 DM teures Buch kaufen sollte, da lies man es doch besser sein. 

Natürlich brachten auch die Zeitungen massig Listings zum Abtippen (öde) oder halt man bestellte sich die Disketten (wenn man denn das nötige Kleingeld besaß). 

Manchmal konnte man auch mit Freunden sprechen, die vielleicht auch programmierten. 

Am Ende musste man sich doch in vieles einarbeiten, ohne Hilfe von aussen. 

Daher mag ich, trotz aller Nostalgie, Programmieren heute. Wie wende ich zum Beispiel CoreData in Zusammenarbeit mit SwiftUI an? Das Internet hilft. Wie kann ich ein bestimmtes Control nachbauen? Ein Blick auf Stackoverflow oder HackingwithSwift reicht. Programmieren macht doch mehr Spaß, wenn man nicht an Standardaufgaben kleben bleiben muss und diese selbst austüfteln muss, sondern sich an die Software machen kann, die man entwickeln will.

Auch sind die heutigen IDEs wie Xcode um Klassen besser organisiert, als auf dem 64er mit dem "BASIC"-Zeileneditor. 

Also einfach gesagt: Früher war nicht alles besser.