Warum Algorithmen nicht rassistisch sind

Gerade geistert wieder mal die Meldung herum, das Twitters Bildbearbeitungsalgorithmus angeblich hellere Hautfarbe bevorzugt. Und selbst ein EDV-Fachportal spricht von "rassistischen Algorithmen". 

Es gibt allerdings keine rassistischen oder sexistischen Algorithmen. Weil Algorithmen nicht frei bewerten, sondern immer in dem Rahmen gefangen bleiben, in dem sie bewerten können. 

Genau wie der bemängelte Twitteralgorithmus, der Bilder automatisch anpassen soll, damit das Gesicht mittig ist. 

Das Verfahren ist nicht neu, es funktioniert wie der Zauberstab in einigen Bildbearbeitungsprogrammen, die einen gewissen Farbraum nutzen um damit dann Hintergründe wegzuretouchieren. Nun ist hier ein Farbraum mit weißer Hautfarbe genommen worden, daher wird ein dunklerer Mensch nicht erkannt. 

Der Algorithmus tut was er soll, aber er ist mit unvollständigen Daten programmiert. 

Da ist nichts rassistisches dran. 

Deshalb liebe Fachredakteure, hört endlich auf, einem Algorithmus oder einem Computerprogramm menschliche Züge zuzusprechen. "Eliza" war schließlich auch schon dumm und machte das, wofür sie programmiert war. Nur würde wahrscheinlich niemand von einer rassistischen Eliza sprechen.

Auch künstliche Intelligenz ist erst mal dumm. Und egal wie eine Künstliche Intelligenz angelernt wird, so reagiert sie am Ende. Da ist nichts magisches oder menschliches dran.